Biografie (Seite 2 von 5)

Damit die Ramonas trotzdem Auftritte spielen konnten, während ich in der Bundeswehr war, versuchten es mit einem Ersatzmann - Daniel Schell aus Balingen - Doch der wurde ein Vierteljahr später auch einberufen. Als dann Max Klaas auch noch Soldat wurde, war es vorerst mit Auftritten vorbei. Jedoch konnte die Bundeswehr den Musiker Günter nicht vom spielen abhalten.

 

Es ging auch gleich nach einem Vierteljahr in der Kaserne in Sigmaringen weiter, denn da waren die anderen zwei "Ramonas", Max und Daniel, ebenfalls stationiert. Daniel entschied sich jedoch gegen eine Musikerkariere. Ich gründete eine Soldatenband und wir spielten bei Anlässen der Bundeswehr. Dabei kam auch gleich noch ein neuer Kollege, Werner Pfaff aus Dormettingen, dazu. Ich war auch für das Einüben der Soldaten- und Marschlieder zuständig. Ab da begann der Wehrdienst tatsächlich Spass zu machen.




PLatzhalterWehrdienst 1963:
Statt Wein, Weib und Gesang gibt es beim Bund auch mal nur Bier im Schlafanzug -
Trotzdem gilt: Wir lassen uns das Singen nicht verbieten!

 

Nachdem letztlich alle den Wehrdienst absolviert hatten, ging es mit den "Ramonas" wieder steil bergauf. Der Terminkalender war voll und wir spielten inzwischen in
allen großen Hallen. Doch dann musste ich 1969 leider meine Karriere bei den
"Ramonas" von einem Tag auf den anderen Tag krankheitsbedingt beenden.

 

Die erste Diagnose lautete - für mich niederschmetternd - wegen einer Nervenverletzung, vielleicht nie mehr Gitarre spielen zu können. Zum Glück kam es nicht ganz so schlimm - nach ein paar Monaten wurde es besser und ich konnte wieder anfangen Gitarre zu spielen. Es wurde allerdings nie wieder wie vorher. Doch ich ließ mich nicht beirren und war wieder fähig mein Instrument zu spielen. Auch wollte ich wieder in einer Band spielen. Von einer teilweisen Einschränkung beim Singen durch eine Stimmbandlähmung ließ ich mich ebenfalls nicht beirren. Dann traf ich Bernd Peter aus Dautmergen.


Bernd kannte ich seit 1959, er spielte in anderen Gruppen, doch unsere musikalischen Wege kreuzten sich immer wieder. Ich war von seinen musikalischen Fähigkeiten auf dem Akkordeon begeistert. Bei einer Hochzeitsgesellschaft, kam ich am späten Abend als Gast hinzu. Bernd und seine Band strengten sich wirklich an, aber es wollte keine Stimmung aufkommen. Sie boten mir an einige Stücke mitzuspielen, was ich mir nicht zweimal sagen ließ. Es wurde dann doch noch eine ganz tolle Fete, und natürlich stiegen wir bei dieser Wiederbegegnung sofort in die musikalische Zukunftsplanung ein.

 

Bernd erzählte mir, dass er gerade mit zwei anderen Musikern aus Böhringen zusammenspielte, und sie auf kleineren Veranstaltungen, Hochzeiten usw. auftreten wollten. Er lud mich ein, doch mal in eine Probe zu kommen. Meine musikalische Zukunft sah ich ebenfalls in diesem Bereich, und so ging ich hin und war begeistert. Dort traf ich auch zum ersten Mal Alois Frommer aus Böhringen und wir waren uns einig - Wir gründen eine Band (oder Kapelle, wie es damals noch hiess).

 

PLatzhalterDer Wehrdienst hat auch seine guten Seiten: Man kommt in die weite Welt hinaus!
Hier 1963 in Hamburg auf den Spuren meines Idols Freddy Quinn (Natürlich aus rein..äh..künstlerischen Gründen...)

 

Ich wurde gleich zu etwas wie einem Boss gemacht, vermutlich weil ich der Älteste war. Es gab zu dieser Zeit noch einen vierten Mann, der, sagen wir mal, so eine Art Schlagzeug hatte und spielte, doch dies entsprach leider dann doch nicht meinen Vorstellungen. Es ist natürlich immer eine traurige Angelegenheit jemanden nicht berücksichtigen zu können aber aus Gründen der musikalischen Qualität war es in diesem Fall leider unvermeidbar. Ich war von Max' Schlagzeugspiel bei den Ramonas einfach schon einen anderen Standard gewohnt, das sahen die anderen dann glücklicherweise auch ein.

 

Wir suchten also nach einem Schagzeuger und fanden dann Winfried Bayer aus Schörzingen. Jetzt benötigten wir noch eine Verstärkeranlage. Da die anderen noch nicht volljährig waren (damals war man das erst mit 21 Jahren ) musste ich für die ganze Finanzierung alleine gradestehen - Mein Vater erklärte mich damals für verrückt, für so etwas so viel Schulden zu machen. Ich war mir jedoch der Sache sicher, dass wir das durchgezogen kriegen. Auch meine Frau war damit einverstanden und trug das Risiko mit, weil mich als verantwortungsvoll handelnden Menschen kannte, der sich keinen falschen Illusionen hingab. Damit war der Weg frei für die Band, die später als die Colorados bekannt werden sollte...